Thursday 30 September 2010

Franz Mehring Karl Marx: The Story of His Life (1918)

http://www.marxists.org/archive/mehring/1918/marx/index.htm

Rjazanov's KARL MARX and FREDERICK ENGELS An Introduction to Their Lives and Work

http://www.marxists.org/archive/riazanov/works/1927-ma/index.htm

Volumi della MEGA che usciranno nei prossimi anni


I. Sezione

I/5 M/E: L’ideologia tedesca
I/7 M/E: Opere, Articoli, Abbozzi. Febbraio-Settembre 1848
I/8 M/E: Opere, Articoli, Abbozzi. Ottobre 1848-Febbraio 1849
I/9 M/E: Opere, Articoli, Abbozzi. Marzo-Giugno 1849
I/15 M/E: Opere, Articoli, Abbozzi. Gennaio 1856-Ottobre 1857
I/16 M/E: Opere, Articoli, Abbozzi. Ottobre 1857-Dicembre 1858
I/30 M/E: Opere, Articoli, Abbozzi. Marzo 1883-Settembre 1886
I/32 E: Opere, Articoli, Abbozzi. Febbraio 1891-Agosto 1895

II. Sezion

II/4.3 M: Manoscritti economici 1863–1867. Parte 3.

IV. Sezione

IV/10 M/E: Estratti e appunti.
Settembre 1851-Giugno 1852 [Quaderni londinesi XV–XVIII]
 IV/11 M/E: Estratti e appunti. Giugno 1852-Agosto 1853 [Quaderni londinesi XIX–XXIV (M)]).
IV/16 M/E: Estratti e appunti. Febbraio 1860-Dicembre 1863 [Vogtiana, Storia della questione polacca (M), Militaria (E)]
IV/25 M/E: Estratti e appunti. Gennario 1877-Marzo 1879 [Economia politica, in particolare Teoria della banca e della finanza, Aritmenica commerciale (M), Storia (M/E)]
IV/26 M/E: Estratti e appunti. Maggio-Settembre 1878 [Geologia, Mineralogia, Agronomia, Statistica agraria, Storia della terra, Storia del commercio mondiale (M)]

MEGA volumes, which will appear in the next years

Forschung aktuell




Gegenwärtig werden alle Kräfte und Ressourcen für den erfolgreichen Abschluß der Zweiten („Kapital“)-Abteilung in deutsch-japanisch-russischer Forschungskooperation gebündelt; anschließend besitzt die Fertigstellung der weit vorangeschrittenen Ersten („Werk“-) Abteilung Priori­tät. Folgende Bände werden gegenwärtig an der BBAW bearbeitet:

I. Abteilung

I/5 M/E: Die deutsche Ideologie.
I/7 M/E: Werke · Artikel · Entwürfe. Februar bis September 1848 (in Zusammenarbeit mit Freien Mitarbeitern).
I/8 M/E: Werke · Artikel · Entwürfe. Oktober 1848 bis Februar 1849 (in Zusammenarbeit mit Freien Mitarbeitern).
I/9 M/E: Werke · Artikel · Entwürfe. März bis Juli 1849 (in Zusammenarbeit mit Freien Mitarbeitern).
I/15 M/E: Werke · Artikel · Entwürfe. Januar 1856 bis Oktober 1857.
I/16 M/E: Werke · Artikel · Entwürfe. Oktober 1857 bis Dezember 1858.
I/30 M/E: Werke · Artikel · Entwürfe. März 1883 bis September 1886 (in Zusammenarbeit mit Freien Mitarbeitern).
I/32 E: Werke · Artikel · Entwürfe. Februar 1891 bis August 1895 (in Zusammenarbeit mit Freien Mitarbeitern).

II. Abteilung

II/4.3 M: Ökonomische Manuskripte 1863–1867. Teil 3.

IV. Abteilung

IV/10 M/E: Exzerpte und Notizen. September 1851 bis Juni 1852 [Londoner Hefte XV–XVIII] (in Zusammenarbeit mit Freien Mitarbeitern).
IV/11 M/E: Exzerpte und Notizen. Juli 1852 bis August 1853 [Londoner Hefte XIX–XXIV (M)]).
IV/16 M/E: Exzerpte und Notizen. Februar 1860 bis Dezember 1863 [Vogtiana, Geschichte der polnischen Frage (M), Militaria (E)] (in Zusammenarbeit mit Freien Mitarbeitern).
IV/25 M/E: Exzerpte und Notizen. Januar 1877 bis März 1879 [Politische Ökonomie, beson­ders Bank- und Finanzwesen, kaufmännische Arithmetik (M), Geschichte (M/E)] (in Zusammenarbeit mit Freien Mitarbeitern).
IV/26 M/E: Exzerpte und Notizen. Mai bis September 1878 [Geologie, Mineralogie, Agronomie, Agrarstatistik, Erdgeschichte, Geschichte des Welthandels (M)] (in Zusammenarbeit mit Freien Mitarbeitern).

J  =  Japanische Editorengruppe, Tokio und Sendai.
RGASPI  =  Editorengruppe am Staat­lichen Rußländischen Archiv für Sozial- und Politikgeschichte, Moskau.

Wednesday 29 September 2010

Vida de Rjazanov, que concebiu a primeira MEGA

http://www.anpec.org.br/revista/vol11/vol11n1p199_215.pdf

Engels hat fast jede Seite verändert (MEGA-website)

Engels hat fast jede Seite verändert
Der zweite und dritte Band des „Kapital" bereiten den Forschern Kopfzerbrechen: Was ist davon noch ein Original-Marx?
VON HEIKO SCHWARZBURGER
Die wichtigsten Bücher der Menschheit sind von Geheimnissen umwoben. So ist heute nicht mehr nachvollziehbar, ob Moses tatsächlich der Autor der nach ihm benannten fünf Bücher des Alten Testaments war. Auch Karl Marx wurde und wird von einigen als Prophet verehrt. Die handschriftlichen Manuskripte zum „Kapital", dessen drei Bände über 27 Jahre verteilt erschienen, stammen zwar zweifellos von ihm. Doch könnte es sein, daß es sich bei den gedruckten Ausgaben des zweiten und dritten Bandes nicht um Marx pur handelt. Der Philosoph konnte nur den ersten Band im Jahre 1867 selbst herausgeben, er starb 1883. Da niemand außer Friedrich Engels die Handschrift des Autors entziffern konnte, sichtete der langjährige Freund die riesige Manuskriptsammlung. Selbst hochbetagt, stellte er die Vorlagen von Karl Marx zu einem druckreifen Werk zusammen. Der zweite Band erschien 1885, neun Jahre später folgte der dritte.
Inwieweit hat Engels dabei die Ideen seines Freundes verändert? Für die Editoren der Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA) an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften steckt diese Frage voller Brisanz. Derzeit bemühen sich Forscher aus Deutschland, Rußland, Japan, Frankreich und den Niederlanden um die möglichst originalgetreue Ausgabe des zweiten Bandes des „Kapital". Ihre Untersuchungen in den Archiven von Moskau und Amsterdam brachten Erstaunliches zutage: „Marx hat nie ein fertiges Manuskript für den zweiten Band vorgelegt", berichtete Carl Erich Vollgraf von der Akademie auf einer Fachtagung.
In akribischer Kleinarbeit haben die Editoren die Veränderungen zu den Originalmanuskripten analysiert. „Wir konnten die Texte von Karl Marx soweit erfassen und entziffern, daß wir mit Bestimmtheit sagen können, daß Engels auf jeder Seite mindestens eine bedeutende Änderung vorgenommen hat", sagte Ljudmila Vasina vom Moskauer Zentrum fur zeitgeschichtliche Dokumentation.
Hinter der detektivischen Archivarbeit steckt eine Generaldebatte um die Authentizität des zweiten Bandes des Kapital. Bislang galt die Druckfassung von 1885 unbestritten als Marxsches Original. In den letzten Jahren vor seinem Tod hatten Marx und Engels aber ein schwieriges Verhältnis. Engels sah, daß die Veröffentlichung des Riesenwerkes zum Wettlauf mit der Zeit geriet. Oft drängte er Marx, die Arbeiten zum zweiten Band schneller zu beenden. Zunehmend durch Krankheiten ans Bett gefesselt, entzog sich Marx diesem Druck seines Herausgebers, indem er sich über den Stand der Vorarbeiten ausschwieg. Engels schrieb später im Vorwort zum zweiten Band des „Kapital": "lch habe mich damit begnügt, die Manuskripte so wörtlich wie möglich wiederzugeben, nur da erläuternde Zwischensätze und Ubergänge einzuschieben, wo dies absolut nötig und der Sinn obendrein ganz unzweifelhaft war. Die von mir herrührenden Umarbeitungen und Einschiebungen betragen im ganzen noch keine zehn Druckseiten und sind nur formeller Natur."
Die Manuskripte, die Engels verwendete, stammen aus den Jahren 1867 bis 1880. Er schrieb 37 Seiten ab, dann wurden seine Augen so schlecht, daß er die Texte seinem Sekretär Oskar Eisengarten diktierte. „Engels benutzte die Marxschen Vorlagen, ohne über die Absichten von Marx vor seinem Tode im Bilde zu sein", resümierte Carl-Erich Vollgraf. Marx legte zu verschiedenen Themen oft mehrere Manuskripte an, aus unterschiedlichen Stadien seiner wissenschafflichen Arbeit. Engels verwendete stets das letztdatierte. Damit ist jedoch nicht gesagt, daß Marx dieselbe Fassung gewählt hätte.
Erste Zweifel an der Echtheit der Marxschen Texte tauchten bereits unmittelbar nach der Veröffentlichung des dritten Bandes auf, für dessen Vorbereitung Engels noch einmal rund zehn Jahre benötigte. Die ersten Kritiken erreichten ihn noch vor seinem Tode, doch seine letzte Rechtfertigung konnte an dem Verdacht nichts ändern. Zeitgenossen vermuteten sogar, daß sich im Nachlaß von Karl Marx eine unveröffentlichte mathematische Formel für den wirtschafflichen Zusasnmenbruch des Kapitalismus finden müsse.
Erst Karl Kautsky kam 1925 zu dem Schluß: „Man müßte sämtliche Marxschen Manuskripte, so wie sie sind, veröffentlichen." Damals plante eine Arbeitsgruppe um den sowjetischen Philosophen Rjasanow dieses Mammutprojekt. Doch der fiel den stalinistischen Säuberungen zu Opfer, das Vorhaben verschwand bis zu den siebziger Jahren in der Schublade. Die zweite MEGA, eine Kooperation zwischen der SED und der Kommunistischen Parteder Sowjetunion, wurde 1972 beschlossen.
Ihre Editionsrichtlinien orientierten sich an zwar innovativen Editionskonzepten und wurden von der internationalen Fachwelt positiv aufgenommen". Allerdings spiegelten sich auch hier die parteipolitischen Zwänge in den Einleitungen, Kommentaren und Registern wider", meinte Jürgen Rojahn vom Internationalen Institut für Sozialgeschichte, das den Nachlaß von Marx und Engels in Amsterdam verwaltet. „Um das Projekt fortzuführen, haben wir den konsequenten Verzicht auf die Politisierung der Schriften zur Bedingung gemacht."
1990 riefen Forscher in Amsterdam und Trier gemeinsam mit der Friedrich-Ebert-Stiftung eine Internationale Marx-Engels-Stiftung ins Leben, die die Herausgeberrechte für die Nachlässe besitzt und neue Editionsrichtlinien für eine rein akademische MEGA festlegte. Wie es die Ironie der Geschichte will, steht das Großkapital auch bei den jüngsten Forschungen zum „Kapital" Pate: Die jüngste Fachtagung der Berlin-Brandenburgischen Akademie wurde von der Fritz-Thyssen-Stiftung unterstützt.
Die Redaktionskommission entschied nun, das Engelssche Redaktionsmanuskript zum zweiten Band des „Kapital" als Band II/12 der neuen MEGA herauszugeben. In Band II/13 wird die Druckfassung der ersten deutschen Ausgabe des zweiten „Kapital"-Bandes editiert, mit einem Register über die Abweichungen zur Redaktionsfassung von Engels. Beide Bände könnten frühestens im kommenden Jahr erscheinen. Bis 2005 wäre es dann möglich, die gesamte MEGA Abteilung, „Das Kapital und seine Vorarbeiten", abzuschließen.
("Der Tagesspiegel" vom 25. Mai 1999, S. 32)

Der Maulwurf gräbt weiter

Der Maulwurf gräbt weiter

Interpretation vor Veränderung: Marx entwickelt ein Theoriemodell der kapitalistischen Produktionsweise, aus der sich erst eine revolutionäre Praxis ableiten läßt
Roberto Fineschi
In: junge Welt vom 11.04.2007

Vom 20. bis 22. April findet in Berlin eine breit angelegte Konferenz zum »Marxismus für das 21. Jahrhundert« statt. In einer vorbereitenden Debatte bittet jW Marxisten, vier Aspekte zur Theoriebildung zu überdenken: Was macht einen »Marxismus für das 21. Jahrhundert« notwendig? Was unterscheidet ihn vom Marxismus des 20. und dem des 19. Jahrhunderts? Welche Bestandteile des bisherigen Marxismus dürfen in dem für das 21. Jahrhundert nicht fehlen? Worin sollte sein theoretischer Schwerpunkt liegen? Nach dem Glasgower Informatiker Paul Cockshott (jW vom 3.4.) und dem Pädagogen Thomas Wagner (jW vom 10.4.) lesen Sie heute einen Beitrag des italienischen Philosophen Roberto Fineschi aus Siena. Er erhielt 2002 den David-Rjazanov-Preis des Berliner Vereins zur Förderung der MEGA-Edition und ist Mitglied der Internationalen Gesellschaft Hegel-Marx für dialektisches Denken.
Marx und Marxismus sind nicht dasselbe! Mit dieser These soll nicht zum wiederholten Male eine revisionistische Sichtweise des berühmten Marxschen Zitates »Ich bin kein Marxist!« aufgewärmt werden, wonach entweder der Marxismus nichts mit Marx zu tun habe oder der zweite vom ersten verraten worden sei. Es wäre falsch, sowohl Marxens Theorie auf den Marxismus zu reduzieren als auch eine unmittelbare Deduktion des zweiten aus der ersten anzunehmen. Das Verhältnis beider zueinander kann nur eine Vermittlung sein: Die Interpretation der Marxschen Theorie entwickelt Marxismen und aus den Marxismen entstehen Interpretationen des Werks des Klassikers. Das heißt, daß verschiedene Marxismen heutzutage wirkkräftg sind bzw. theoretisch weitere möglich sind. Die Tatsache, daß viele verschiedenartig und nicht selten einander entgegensetzt waren, weist darauf hin, wie unterschiedlich solche Vermittlungen sein können.
Kapitalismus als Modell
Erst heutzutage und damit erstmals in der Interpretationsgeschichte ist es dank der neuen historisch-kritischen »Marx-Engels-Gesamtausgabe« (MEGA) möglich, Marxens Theorie gründlich zu untersuchen. Diese Edition liefert Wissenschaftlern zum erstenmal vielfältige Materialien - besonders, aber nicht nur, was Marxens Hauptwerk »Das Kapital« betrifft -, auf deren Grundlage eine Rekonstruktion seines Denkens als Ganzes versucht werden kann. Auf die theoriebildenden Möglichkeiten, die die MEGA in sich trägt, ist noch nicht genügend aufmerksam gemacht worden. Besonders wichtig ist die zweite, dem »Kapital« und dessen Vorarbeiten gewidmete Abteilung in der Gesamtausgabe (siehe dazu
marxforschung.de/mega.htm
). Hier sind erstmals viele Marxsche und Engelssche Manuskripte zur Kapitaltheorie in originaler Fassung erschienen; hier sind alle Texte versammelt, die Engels für den zweiten und dritten Band des »Kapitals« nach Marxens Tod der Öffentlichkeit vorlagen.
Obwohl zuzugeben ist, daß der junge Marx vor genialen Ideen übersprudelte, ist seine Kapitaltheorie der eigentliche theoretische Beitrag von historischem Belang - auch wenn einige Menschen sie nicht schätzen. Aufgrund der MEGA wurde über bestimmte Schwerpunkte - wie Waren- und Wertformanalyse, Geschichtstheorie, Methode, Dialektik, das Verhältnis von Hegel und Marx sowie das von Marx und Engels - diskutiert. Themen, die selbstverständlich nicht neu sind, die aber mit der MEGA eine neue Textgrundlage haben.
Aktuellen Angriffen, nach denen Marxens Theorie der kapitalistischen Produktionsweise endgültig für anachronistisch zu halten sei, ist zu entgegnen: Wenn wir seine Theorie richtig verstehen - das heißt, wenn wir berücksichtigen, daß Marx sich um die Untersuchung der Gesetze einer weltgeschichtlichen Epoche bemüht hat, seine Theorie deshalb stark abstrakt ist, und wir uns beidem bewußt sind -, dann ist diese Theorie eine der wenigen, die eine kohärente Erklärung für zahlreiche Ereignisse der gegenwärtigen Welt bietet: Globalisierung, rücksichtslose Steigerung der Produktivität, ökonomische Krisen, Aufstieg des Finanzkapitals usw. finden in Marxens Kapitaltheorie ihre angemessene systematische Zuordnung.
Die von ihm im 19. Jahrhundert entwickelten Kategorien sind nach wie vor gültig, da Marx nicht von »Kapitalismus« spricht (das Wort gebraucht er im »Kapital« nur einmal). Obgleich er den englischen Kapitalismus als Beispiel verwendete, weil England damals diesbezüglich das entwickeltste Land war, erarbeitet seine Theorie der kapitalistischen Produktionsweise Kategorien, die unmittelbar nicht der Realität eines konkreten Landes entsprochen haben. Dies kann und soll auch nicht der Fall sein, da die Kategorien Teile, Momente eines wissenschaftlichen Modells sind, das nur durch weitere theoretische Schritte eine »empirische«, auf konkrete Nationalstaaten anwendbare Form erhalten kann. Das Theoriemodell der kapitalistischen Produktionsweise ist ideal und keine Untersuchung empirischer Sachverhalte, sie ist ein Mittel zur wissenschaftlichen Untersuchung der zwar realen, aber nach Zeit und Raum verschiedenen Kapitalismen. Das Modell bzw. sein begrifflicher Apparat kann wirksam benutzt werden, wenn wir uns seines grundlegenden Charakterzugs bewußt sind: richtige begriffliche Konstruktion der allgemeinen Zusammenhänge des Kapitalismus, aber unmögliche unmittelbare Anwendbarkeit.
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) entwickelte in seiner »Phänomenologie des Geistes«, an deren Veröffentlichung vor 200 Jahren momentan erinnert wird, die Unterscheidung zwischen »Form« und »Gestalt«. Formen sind die Kategorien, die als logische Momente innerhalb einer Theorie verstanden werden müssen; Gestalten sind besondere Kategorien, bestimmte Konkretisierungen, in denen sich jene abstrakten, rein theoretischen Formen in der wirklichen Geschichte ausdrücken. Nehmen wir z. B. die Subsumption der Arbeit unter das Kapital, wie sie in der vierten Abteilung des ersten Bandes des »Kapitals« beschrieben wird: Die Form, die die Arbeit im kapitalistischen Produktionsprozeß im Gegensatz zum feudalen annimmt, drückt die organisierende Kraft der Arbeit aus, in der der Arbeiter Moment dieses objektiven Prozesses ist. Die Gestalten, in denen jene Form geschichtlich erschienen sind, sind Kooperationen, Manufakturen und die große Industrie. Verschiedene Gestalten können also jene eine Form vorstellen, und der Untergang einer Gestalt bedeutet nicht, daß die Form als solche untergegangen ist. Vor diesem Hintergrund kann der Fabrikarbeiter nicht das einzige mögliche Subjekt des Übergangs zu einer anderen Produktionsweise und einer entsprechenden Politik dafür sein. Das der kapitalistischen Produktionsweise grundlegende historische Verhältnis ist das zwischen Kapital und Lohnarbeiter, die Lohnarbeit ist daher das gesellschaftliche Phänomen, in dem die Subjekte einer neuen Gesellschaft zu finden sind. Die Fabrikarbeiter gehören selbstverständlich dazu, aber sie sind nicht die einzigen. In einer Phase der kapitalistischen Produktionsweise waren sie die legitime Gestalt der emanzipatorischen Klasse, aber in einer anderen können sie von anderen Gestalten begleitet oder sogar durch sie ersetzt werden, ohne daß der Begriff »Lohnarbeit« aus der marxistischen Theorie gestrichen werden müßte und die reale Lohnarbeit als antagonistische Kraft dieser Gesellschaftsformation sich auflösen würde.
Die Fähigkeit des Marxschen Modells, die Welt richtig zu interpretieren, ist deswegen nicht auf das 19. und 20. Jahrhundert beschränkt. Mein Beispiel zeigt, daß der alte »Mohr«, wie man Marx in seiner Familie nannte, nicht tot ist. Neue Materialien und alte, sichere Perspektiven stellen noch heute wichtige Theorieinstrumente zur Verfügung, um unser Denken über die Gegenwart zu ordnen.
Grund für Marxismen
Bis jetzt ist von der Interpretation der Welt gesprochen worden, aber sollte es nicht um die Veränderung der Welt gehen? Kehren wir uns deshalb von Hegel wieder ab und kommen zum Marxismus zurück. Bevor die Frage nach dem Marxismus für das 21. Jahrhundert beantwortet werden kann, soll man wissen, was »Marxismus« heißt. Im Stichwort »Karl Marx« des enzyklopädischen Wörterbuches »Granat« schrieb Lenin (1870-1924): »Der Marxismus ist das System der Auffassungen und der Lehre von Karl Marx.« Dann fuhr er mit einer Darlegung der allgemeinen Grundsätze von Marxens Denken fort und schloß mit einem Kapitel über die Taktik des Proletariats. Meine Absicht ist es nicht, eine allgemeine Beurteilung Lenins als Politiker und Denker zu liefern, aber beschränkt auf diesen Satz und angesichts der eingeführten Unterscheidung zwischen Form und Gestalt, würde ich den Marxismus eher als eine politische, von Marxens Lehre beeinflußte Praxis definieren. Mit Marxens Theorie und deren Abstraktionsniveau kann zugleich gezeigt werden, daß keine politische Praxis unmittelbar von jener Theorie ableitbar ist. Marxens offensichtliche Politikleidenschaft soll seine Theorieleidenschaft nicht vergessen lassen: »Das Kapital« ist vor allem eine Theorie, die Folgen für Politik und Praxis hat, aber eben nicht unmittelbar. Marx war kein Theoretiker des Primats der Praxis. Mensch seiner Zeit, hatte er durch die damalige Wissenschaft eine objektive, und von Hegel eine geschichtlich-vernünftige Erkenntnisauffassung gelernt. Das praktische und subjektive Moment ist in seiner Theorie einbegriffen; es kann aber nicht von einem Primat die Rede sein.
Was ist dann der Zweck des Marxismus? Wir haben gesehen, daß in bestimmten Phasen der kapitalistischen Produktionsweise die Formen verschiedene Gestalten annehmen. Die nicht selten mehrstufigen Vermittlungen - die notwendig sind, um die Verbindungen von Formen und Gestalten herauszufinden - sind schwierig nachzuvollziehen. Zweck des Marxismus ist es, aufgrund einer plausiblen Rekonstruktion dieser Vermittlungen, potentielle politische Subjekte zu bestimmen und mitzuorganisieren sowie praktisch ausführbare Ziele solcher Organisation zu setzen, die schließlich in der Aufhebung der kapitalistischen Produktionsweise münden.
Die Absicht, die Welt zu verändern, schließt ein, daß sie zuvor implizit oder explizit interpretiert worden ist. Die wegen der vielen Vermittlungsstufen zwischen Form und Gestalt schwierige Theoriearbeit ist nicht nur kompliziert, sondern es zeigen sich bei der Rekonstruktion der Vermittlungen verschiedene theoretische Möglichkeiten. Ähnliche Fragestellung können unterschiedliche praktische Antworten haben. Verschiedene Positionen sind möglich und in gewissem Maße gerechtfertigt. Dadurch ergeben sich verschiedene Marxismen.
Der Marxismus ist notwendig, denn die Absicht, eine vernünftigere, dem gegenwärtigen Begriff des Menschen entsprechendere gemeinschaftliche Form der Gesellschaft zu schaffen, kann nur aufgrund der Marxschen Kategorien durchgeführt werden.
Ich bin theoretisch überzeugt, daß die Grundlage der Marxschen Analyse der kapitalistischen Produktionsweise richtig ist. Dadurch ist der widersprüchliche Charakter der gegenwärtigen Gesellschaft offengelegt. Die tragischen, epochalen Folgen dieses Widerspruchs sind uns allen mehr oder weniger bewußt deutlich. Man kann sich in diesem Zustand entweder passiv oder aktiv verhalten; beide Verhalten sind »politisch« im weiteren Sinn nachvollziehbar. Da nach Marx aber für ein Gesellschaftsmitglied eine politische Haltung einzunehmen unvermeidlich ist, ist es theoretisch möglich, daß eine politische Handlung von Marxens Theorie beeinflußt sein kann, und daß folglich diese Handlung also in einem bestimmten Sinn nichts anderes als Marxismus ist. Dieser individuellen Dimension nach dem Fall der Sowjetunion eine organisierte und programmatische Perspektive zu geben, ist kein einfaches theoretisches und politisches Vorhaben.
Offene Fragen beantworten
Der Marxismus für das 21. Jahrhundert muß zunächst Antworten auf verschiedene offene theoretische Fragen liefern. Den Marxismus für das 21.Jahrhundert unterscheidet von dem des 19. Jahrhunderts zuerst eine genauere Kenntnis des Marxschen Nachlasses. Das theoretische Bewußtsein der Unterscheidung zwischen Marxens Theoriemodell und den verschiedenen möglichen Anwendungen seines Denkens, zwischen Formen und Gestalten im Kapitalismus ist der erste Schritt, um eine kohärentere Praxis auszuarbeiten.
In der Vergangenheit konnten (wenigstens in Italien) Philosophen beobachtet werden, die viel spekuliert haben, ohne die Kapitaltheorie in ihr Denken einzubeziehen, und andererseits Ökonomen, die die philosophisch-dialektischen Aspekte der Kapitaldarstellung in der Analyse der logischen Struktur des Kapitalbegriffs vernachlässigt haben. Weiterhin hat der Pragmatismus der marxistischen Bewegung, das sogenannte Primat des Politischen, allmählich die theoretische Kohärenz jener Einheit von Theorie und Praxis, das der Marxismus sein soll, erschwert, auch weil Theoretiker sich z. B. mit philologisch inakzeptable Reduktionen - wie jene der sogenannten Arbeitswerttheorie (ein Ausdruck, den Marx nie benutzt hat) - auseinandersetzten.
Ebenso hat man einzelne Teile des Marxschen Denkens verselbständigt und daraus Gesamtweltanschauungen entwickelt. Von einzelnen Texten wie etwa den »Thesen über Feuerbach« oder der Einleitung in »Zur Kritik der politischen Ökonomie« oder der »Einführung von 1857« ausgehend, glaubten einige Marxisten, den Schlüssel für ein eindeutiges Weltverständnis zu besitzen.
Zum Teil hat mangelnde Theorie zu praktischen Abenteuern geführt, zum Teil hat eine zur Praxis überorientierte Theorie nicht die Notwendigkeit gesehen, sich mit jenen Mängeln grundlegend auseinanderzusetzen.
Schließlich haben wir heute die teilweise tragischen, teilweise positiven Erfahrungen vergangener Marxismen, von denen wir lernen können. Nehmen wir zum Beispiel die Wirtschaftsplanung. Nach Marx sollte diese die rationale Lösung der ökonomischen Anarchie des Kapitalismus sein; sie sollte produktiver als die kapitalistische Produktionsweise sein. So verhielt es sich in der Sowjetunion nicht. Diese Erfahrung und die Lösungen, nach denen dort gesucht wurde, sollen tiefgründig untersucht werden, um eine Alternative zur kapitalistisch betriebenen Ökonomie zu bilden.
Wie gesagt, ist der Marxismus kein einheitlicher Monolith. Es ist also schwierig, Bestandteile zu fixieren. In seinen »Gefängnisheften« ist Antonio Gramsci (1891-1937) - obgleich in einer umstrittenen Weise - Theoretiker der Praxis. Daher ist im gewissen Maße das Primat, das er ihr gibt, theoretisch und praktisch gefährlich. Andererseits entwickelt er eine detaillierte Analyse der damals gegenwärtigen Strukturen der Gesellschaft und der Geschichte Italiens, die in die Richtung einer Konkretisierung der Untersuchung fortgeht, und die manche Glieder in der Kette, die vom Abstrakten zum Konkreten aufsteigt, hinzufügt. Seine Theorie der Hegemonie kann in diesem Sinn interpretiert werden. Ein zweites Beispiel: Die Mängel von Lukács- (1885-1971) Theorie der Verdinglichung in »Geschichte und Klassenbewußtsein« wurden z. B. von ihm selbst später in »Zur Ontologie des gesellschaftlichen Seins« anerkannt und in einer komplexeren Darstellung der Kategorie der Arbeit behoben. Das ist ein selbstkritisches Verfahren, das methodologisch zu berücksichtigen ist.
Zeit des Nachdenkens
Die Herausforderung eines neuen Marxismus ist jedoch nach wie vor die Fähigkeit, die Praxis mit der Theorie zu verbinden, ohne entweder die letzte auf die erste zu reduzieren, oder die Theorie als rein selbständige Tätigkeit zu fassen. Ohne eine gute Theorie, worüber wir jetzt nur zum Teil verfügen, wird unsere Praxis in großem Maß außer Kontrolle sein.
Die hier vorgestellte Haltung kann intellektualistisch aussehen. Vielleicht kommt es auch auf den historischen Moment an: Heute befinden wir uns - Intellektuelle, Politiker, Arbeiter, die sich irgendwie an Marx für ihre Denkart und Aktion anlehnen - in der Phase nach einer epochalen Niederlage. Der erlebte Umsturz hat viele politische, aber auch geistige Opfer gefordert. Wie Gramsci im Gefängnis schrieb, sind solche Momente diejenigen des Nachdenkens.
Vielleicht arbeiten die Marxisten hart, ihre nächsten Fehler vorzubereiten - Bertolt Brecht (1898-1956) paraphrasierend; aber auf dem Wege zu einer neuen Formation der Gesellschaft sind viele Fehler voraussehbar. Unter den Trümmern begraben, gräbt der alte Maulwurf weiter - Hegels Bild der für den einzelnen Theoretiker undurchsichtigen Entwicklung der Vernunft.

Tuesday 28 September 2010

Interview in Neues Deutschland (MEGA-website)

Was ist mit der MEGA?*

[Interview mit] Gerd Giesler. Der studierte Philosoph und Kunsthistoriker und promovierte Chemiker, Jahrgang 1940, ist seit 1991 Geschäftsführer des Akademie Verlages
# Der Akademie Verlag übernimmt die Herausgabe der Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA), die bisher im Karl Dietz Verlag Berlin erschienen ist. Wie kam es dazu?
Die Internationale Marx-Engels-Stiftung (IMES) in Amsterdam ist an uns mit der Bitte herangetreten, dieses große Projekt in Verantwortung zu nehmen. Die MEGA erhält jetzt Bundes- und Landesförderung. Da wuchs es sich schon zu einem Politikum aus, daß sie von einem Verlag herausgegeben wird, der einen bestimmten "Stallgeruch" hat und die Nähe zur PDS pflegt. Wünschenswert ist eine Entpolitisierung der MEGA. Wir sind ein ausgewiesener Wissenschaftsverlag, die MEGA ist bei uns gut aufgehoben.
# Was bedeutet die MEGA für Sie? Ein Prestigeobjekt, eine Jagdtrophäe?
Keineswegs. Die Werke von Marx und Engels bleiben Klassiker unter Klassikern. Insofern paßt die MEGA auch gut in unser Profil. Wir geben Aristoteles, Leibniz, Feuerbach, Heine und Forster heraus, um nur einige Geistesgrößen zu nennen. In diesem Umfeld machen sich Marx und Engels ganz gut.
# Im Hinblick auf die MEGA war der Dietz Verlag Berlin weltweit eine bekannte Adresse, Nun nimmt man diese dem ehemaligen DDR-Verlag einfach weg.
Von Wegnehmen ist keine Rede. Es hat sachliche Gespräche gegeben; konkrete Abmachungen sind getroffen. Außerdem schlüpft die MEGA wieder unters Dach eines ehemaligen DDR-Verlages.
# Der aber kein ostdeutscher, mehr ist, da er nun zum Münchener R.Oldenbourg Verlag gehört.
Richtig, aber welche Ex-DDR-Verlage sind denn noch in ostdeutscher Hand?
# Mit dem Besitzerwechsel des Akademie Verlages wurde auch dessen naturwissenschaftliche Palette ausgegliedert. Ist da die MEGA, in der auch naturwissenschaftliche Exzerpte veröffentlicht werden sollen, bei Ihnen wirklich gut aufgehoben? Oder werden die nun ausgeklammert?
Auf keinen Fall. Aber erstens ist Leibniz auch nicht ein reiner Geisteswissenschaftler gewesen, Und zweitens meine ich, daß die naturwissenschaftlichen Arbeiten von Marx heute nur noch unter wissenschaftshistorischen Gesichtspunkten interessant sind. Marx kann uns beispielsweise nichts sagen zur modernen Molekularphysik.
# Bleibt alles beim Alten oder ändern sich Ausstattung, Konzeption?
Nein. Nur das Einbandmaterial, was zu DDR-Zeiten verwendet wurde, ist nicht mehr vorrätig. Das Gesicht der MEGA bleibt erhalten. Und in die inhaltliche Konzeption mischt sich der Verlag sowieso nicht ein. Wir übernehmen die drucktechnische Seite, Werbung, Vertrieb und Lagerung.
# Wann erscheint der nächste Band?
Zum Jahreswechsel, nach fünfjähriger Vakanz; er enthält Marxens Exzerpte und Notizen von 1844/45.
# 47 Bände sind bereits erschienen; der Umfang der MEGA wurde zwar auf 122 Bände reduziert – es bleibt dennoch ein beeindruckendes Großprojekt, das jetzt Sie unter Ihren Fittichen haben. Darüber sind Sie sicher nicht unglücklich?
Im Gegenteil. Wir begrüßen das sehr. Die Planung für die nächsten 30 Jahre ist sicher. Wir freuen uns auch, zeitgleich mit dem ersten MEGA-Band bei uns den ersten Band der Gesammelten Schriften von Aby Warburg (1866–1929), Begründer der modernen Kulturwissenschaft, herauszubringen.
Fragen: Karlen Vesper
*Neues Deutschland vom 13. Oktober 1998.

Fred Moseley

Fred Moseley is the founder of the International Symposium on Marxian Theory. His contributions on Marx's theory of distibution of surplus value and the transformation problem are well known. In his website some materials are available. In particular see the chapters from ISMT books where he clearly presents his views.
In the linked page read also his presentation of the ISMT (English and Italian)

http://marxdialecticalstudies.jimdo.com/international-symposium-on-marxian-theory/

Monday 27 September 2010

Volume della MEGA II/14. Descrizione in italiano


Il primo è, in ordine di tempo, il II/14.[1] Vediamo preliminarmente quali testi esso contenga: 1) i sei manoscritti marxiani per il III libro del periodo 1871/83,[2] 2) trentaquattro scritti redazionali di Engels per il III volume del periodo 1882/95 e 3) alcuni lavori engelsiani per il IV libro. Dei 51 documenti ben 45 sono inediti.
         Il testo più ampio di Marx è Saggio del plusvalore e saggio del profitto considerati matematicamente (Engels ne chiese una “valutazione” a Samuel Moore; anch’essa è pubblicata nel volume). Il tema – rapporto fra i due saggi – torna in altri tre testi. Abbiamo poi un testo dedicato alla rendita ed un altro al rapporto fra saggio del profitto, rotazione del capitale e interesse.
I diversi scritti di Engels concernono invece il suo lavoro di editore al III libro. egli si trovò di fronte a serie difficoltà, come documentano chiaramente questi testi. Alcune scelte furono radicali, come “costruire” intere parti del testo, spostarne altre, creare titoli e capitoli.
         In volumi di questo tipo è di grande interesse l’apparato critico – a cura di C.E. Vollgraf, R. Roth, con la collaborazione di J. Jungnickel. La sua mole parla chiaro: ben 757 pagine per 362 pagine di testo. Il punto centrale è naturalmente il rapporto/conflitto fra l’autore Marx e l’editore Engels. I testi introduttivi, seguendo le nuove norme redazionali, cercano di non sbilanciarsi in interpretazioni, presentando le vicende che hanno portato alla redazione dei testi in questione in modo storico e critico. Due capitoli in particolare commentano queste vicissitudini: Il lavoro di Marx al terzo libro del Capitale. Dalla metà 1868 al 1883 e La redazione engelsiana del terzo libro del Capitale. Dal 1883 al 1894. Si tratta dei primi studi su questo soggetto alla luce degli inediti.


[1] Karl Marx, Friedrich Engels, Gesamtausgabe (MEGA). A cura della Fondazione Internazionale Marx-Engels. Seconda sezione. Vol. 14. Manoscritti e testi redazionali per il III libro del „Capitale“ 1871-1895. A cura di C.-E. Vollgraf e R. Roth. Con la collaborazione di J. Jungnickel. Berlin: Akademie-Verlag 2003.
[2] Per il III libro esistono altri undici manoscritti del periodo 1867/8 che usciranno nel tomo 4.3. Il menzionato manoscritto del 1864/5, il primo ed il più importante per questo volume, è uscito nel tomo 4.2 della II sezione.

MEGA volume II/14 (MEGA website - English)

Karl Marx / Friedrich Engels: Complete Works (MEGA). Edited by the International Marx-Engels Foundation. Second Section: "Capital" and Preparatory Works. Volume 14: Karl Marx / Friedrich Engels: Manuscripts and Texts Utilised for the Editing of the Third Book of "Capital", 1871–1895. Edited by Carl-Erich Vollgraf, Regina Roth and Juergen Jungnickel. Berlin: Akademie-Verlag 2003. Appx. pp. 1,100 – 20 Illustrations – 160 x 240 mm. 2 volumes cased, € 168,–. ISBN 978–3–05–003733–2.

Similar to Max Weber, Joseph A. Schumpeter and other highly significant social scientists and economists, Marx was unable to complete his main economic text; in fact he only published the first volume of "Capital" and that in a modified version.   Volumes 2 and 3 were put together and published by Engels from extensive manuscripts in Marx's literary estate; for this reason the authenticity of "Capital" has been, up to the present, controversial.   In the Second Section of the MEGA all published text and manuscript versions have been reconstructed in a historical and critical way.   Ten of the fifteen volumes in this section have already appeared and the remaining ones are currently being edited by the Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities and other institutions in Moscow, Sendai and Tokyo.
Volume II/14 contains Marx's final manuscripts for the Third Book from the years 1871 to 1882 as well as all existing texts which Engels, for the editing of Volume 3, prepared between 1885 and 1894.   Forty-five of the fifty-one different pieces are here published for the first time.
At the center of the six texts which Marx himself wrote is his extensive manuscript from 1875, "A Mathematical Approach to Surplus Value and the Rate of Profit", which also is published here for the first time.   Three other manuscripts similarly deal with this topic while in two others the questions of profit, interest and rent are discussed.   When the eleven first drafts for the Third Book from 1867-68 are published in MEGA volume II/4.3, all existing manuscripts and notes for this Book will be available.   One will thus finally possess a secure textual basis for an evaluation of Marx's work on the theoretical part of the concluding Book of "Capital".   Moreover, the specific shifting of concepts as well as the changes in content in his later elaborations, with respect to the general outline of 1864-65, will be clarified.   Reflections on these aspects are offered by the editors in their essays on the origins and the development of the texts.
Volume II/14 represents the connecting link between the rough draft from 1864-65 (MEGA II/4.2) published in 1993 and the forthcoming MEGA volume II/15 which is the controversial 1894 version of the Third Volume published by Engels.   The 34 texts by the latter in the current volume allow for an equitable assessment of the task Engels carried out.   Through this material Engels' editorial work is now more transparent and its results and limits can be more subtly evaluated than was previously possible through only his preface and comments in his letters.   Moreover, additional light is shed on the relation between Marx and Engels and the differences in their scholarly approach.   With two exceptions, the texts by Engels are here published for the first time.
A panorama of the guiding editorial principles of Engels and how they were put into practice is offered by the general introduction to the volume; in addition the development of the process of editing Book Three between 1883 and 1894 is fully illustrated in the description of how each of the texts was written and then utilised.   The volume also contains two previously unpublished notes of Engels from 1882-83 in regard to the discussion with Achille Loria; they deal specifically with the continuation of "Capital" and what this Italian economist felt was the incompleteness of Marx's work and his explanation of average profit operating under the conditions of the law of value.   Contained here from Engels are two first drafts and a note of 1895 on his supplement to Book Three "The Law of Value and the Rate of Profit".   Two of these texts, in which Engels defends his edition, are here presented for the first time.
In the third section of this MEGA volume, three texts of Engels from 1885 and 1894 – two of which here for the first time published–, which document the way he proceded, are presented; they also shed light on the future publication of the fourth Book of "Capital" on the history of the theory.   The appendix contains Samuel Moore's evaluation of the manuscript "A Mathematical Approach to Surplus Value and the Rate of Profit" and Eleanor Marx Aveling's excerpts from sources utilized by Marx.   Both Moore and Marx Aveling had carried out this work on request from Engels in view of his editing of the Third Book; they are here published for the first time.

MEGA-Band II/14 (aus dem MEGA-website)

Karl Marx / Friedrich Engels: Gesamtausgabe (MEGA). Zweite Abteilung Bd. 14: Mauskripte und redaktionelle Texte zum dritten Buch des "Kapitals" 1871 bis 1895. Bearbeitet von Carl-Erich Vollgraf und Regina Roth. Unter  Mitwirkung von Jürgen Jungnickel. Berlin: Akademie-Verlag 2003. XI, 362 S. Text und S. 363–1138 Apparat. – ISBN 978–3–05–003733–2.

Wie Max Weber, Joseph A. Schumpeter und andere Klassiker der Wirtschafts- und Sozialwissen­schaften hat Marx sein ökonomisches Hauptwerk nicht vollenden können, sondern lediglich den ersten Band des „Kapital“ in modifizierten Fassungen publiziert. Die Bände 2 und 3 wurden von Engels aus dem umfangreichen Manuskriptmaterial des Nachlasses zusammengestellt und herausgegeben, so dass die Authentizität des „Kapital“ bis heute strittig ist. In der II. Abteilung der MEGA werden alle Text- und Manuskriptfassungen historisch-kritisch rekonstruiert. Von 15 Bänden sind bereits zehn erschienen, die ausstehenden Bände werden an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie in Moskau, Sendai und Tokyo bearbeitet.
Der nun vorgelegte Band II/14 enthält die letzten Manuskripte von Marx zum 3. Buch des „Kapital“ aus den Jahren 1871 bis 1882 sowie alle überlieferten Texte, die Engels zwischen 1885 und 1894 bei der Redaktion des 3. Bandes verfaßt hat. Von den 51 im Band dokumentierten Texten werden 45 erstmals veröffentlicht.
Im Mittelpunkt der sechs von Marx verfaßten Texte steht das hier erstmals publizierte umfangreiche Manuskript „Mehrwertrate und Profitrate mathematisch behandelt“ aus dem Jahr 1875. Auch drei weitere Manuskripte gelten diesem Thema, während in den zwei anderen Fragen von Profit, Zins und Rente erörtert werden. Da die elf von Marx 1867/1868 niedergeschriebenen Entwürfe zum 3. Buch in Kürze im MEGA-Band II/4.3 publiziert werden, werden demnächst sämtliche überlieferten Manuskripte und Notizen zum 3. Buch vorliegen. Damit läßt sich erstmals auf gesicherter Textbasis ein Urteil über den Stand von Marx' Ausarbeitung dieses, den theoretischen Teil des „Kapitals“ beschließenden Buches fällen. Es läßt sich feststellen, welche konzeptionellen Akzentuierungen und inhaltlichen Änderungen er bei seinen späteren Ausarbeitungen gegenüber dem Gesamtentwurf zum 3. Buch von 1864/1865 erwogen hat. Überlegungen dazu präsentieren die Editoren in der Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte zu „Marx' Arbeit am dritten Buch des ‘Kapitals' (Mitte 1868 bis 1883)“.
Der Band II/14 stellt das Bindeglied dar zwischen dem 1993 erstmals veröffentlichten Rohentwurf von 1864/1865 (MEGA II/4.2) und der von Engels 1894 herausgegebenen, seit ihrem Erscheinen umstrittenen Druckfassung des 3. Bandes des „Kapitals“ (demnächst in MEGA II/15). Die 34 im Band dargebotenen Texte von Engels ermöglichen eine adäquate Beurteilung seiner Ausgabe, denn sie machen das Zustandekommen der Druckfassung transparenter, als es sein Vorwort und seine brieflichen Äußerungen zulassen. Sie erlauben es, die Leistung und die Grenzen der Herausgebertätigkeit von Engels differenzierter zu beurteilen und werfen neues Licht auf das Verhältnis zwischen Marx und Engels und auf Unterschiede in ihrem Wissenschaftsverständnis. Bis auf zwei Ausnahmen werden die Texte von Engels hier erstmals publiziert. Einen Überblick über die Herausgebergrundsätze von Engels und deren Umsetzung liefert die Einführung des Bandes, während der Verlauf des Redaktionsprozesses zwischen 1883 und 1894 in den Darstellungen zur Entstehung und Überlieferung der dokumentierten Texte ausführlich geschildert wird.
Ferner enthält der Band zwei bisher unveröffentlichte Notizen von Engels aus den Jahren 1882/1883. Sie betreffen seine Auseinandersetzung mit dem italienischen Ökonomen Achille Loria um die Fortsetzung des „Kapitals“ und die Stringenz von Marx' Erklärung des Durchschnittsprofits unter den Bedingungen des Wertgesetzes. Beschlossen werden die Texte von Engels durch zwei Entwürfe und eine Notiz zu seinem Nachtrag „Wertgesetz und Profitrate“ von 1895 zum 3. Buch. Zwei dieser Texte, in denen Engels auch seine Ausgabe verteidigt, werden erstmals dargeboten. Im dritten Teil des Bandes werden drei in den Jahren 1885 und 1894 entstandene Texte von Engels vorgestellt, die seine Schritte dokumentieren, um auch noch das vierte, theoriegeschichtliche Buch des „Kapitals“ publizieren zu können. Zwei der Texte werden erstmals veröffentlicht. Schließlich enthält der Anhang des Bandes ein Gutachten von Samuel Moore zum Manuskript „Mehrwertrate und Profitrate mathematisch behandelt“ sowie Quellenauszüge von Eleanor Marx-Aveling. Auch diese von Engels erbetenen Zuarbeiten für die Redaktion des 3. Buches werden erstmals veröffentlicht.

Inhalt und Einfuehrung

Sunday 26 September 2010

Philologische Prinzipien

Philologische Prinzipien

Die Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA) ist die vollständige, historisch-kritische Aus­gabe der Veröffentlichungen, der nachgelassenen Manuskripte (Entwürfe) und des Briefwechsels von Karl Marx und Friedrich Engels.
 
Vollständigkeit
Sie bietet das literarische Erbe von Marx und Engels – soweit es überliefert und der Wissenschaft zugänglich ist – erstmals in seiner Gesamtheit dar. Zu den bereits bekannten Schriften, Artikeln und Briefen – erstmals auch der an sie gerichteten Briefe Dritter – kommen eine Reihe bisher unveröffentlichter bzw. neu entdeckter Arbeiten hinzu. Durch Autorschaftsanalysen konnte zudem die Ur­heberschaft von Marx oder Engels an zahlreichen Texten verifiziert oder falsifiziert und somit der Werkbegriff weiter konturiert werden. Darüber hinaus werden alle Manuskripte, Entwürfe, Notizen und Exzerpte publiziert.

Originaltreue

In der MEGA werden alle Texte in der Sprache der jeweiligen Originale wiedergegeben. Dies bildet die Grundlage für Untersuchungen zu Sprachschatz, Begriffswelt und zur Klärung historisch-genetischer Fragen der Terminologie. Die Textwiedergabe folgt getreu den überlieferten autorisierten Textvorlagen, auf Grundlage der originalen Handschriften und Drucke. Unvollendete Manuskripte werden in jenem Bearbeitungsstadium dargeboten, in dem die Autoren sie hinterlassen haben. Eine kritische Textrevision im Sinne der Beseitigung eindeutig fehlerhafter Stellen erfolgt behutsam und unter genauer Rechenschaftslegung.

Darstellung der Textentwicklung

Die MEGA dokumentiert vollständig und übersichtlich die Werkentwicklung von der er­sten Gedankenskizze bis zur Fassung letzter Hand mit Hilfe moderner Editionsmethoden: Die einzelnen Werke werden zunächst im Textteil nach der Handschrift oder dem Erstdruck vollständig wiedergegeben. Die gesamte autorisierte Textentwicklung in Manuskripten und Drucken veranschaulichen Variantenverzeichnisse im wissenschaftlichen Apparat, so daß jede einzelne Fassung eines Werkes herangezogen, aber auch die Textentwicklung in ihrer Gesamtheit überblickt werden kann. Damit wird ein bislang ungekannter Einblick in die Arbeitsweise der Autoren ermöglicht.

Ausführliche Kommentierung

Die Textdarbietung ist verbunden mit einer intensiven wissenschaftlichen Kommentierung, die in einem umfangreichen, separat gebundenen Apparatband erfolgt, der Rechenschaft gibt über die Arbeit der Bearbeiter und die zur wissenschaftlichen Nutzung erforderlichen Angaben vermittelt: Er beginnt mit einer Einführung, in der das präsentierte Textmaterial vorgestellt und wissenschaftsgeschichtlich kontextualisiert wird. Im Anschluß daran wird die Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte jedes Werkes dargestellt. Dies schließt den Nachweis der Verfasserschaft, die Begründung der Datierung sowie eine genaue Beschreibung der überlieferten Handschriften und autorisierten Drucke ein. Es folgen das Variantenverzeichnis mit der Darbietung der Textentwicklung und das Korrekturenverzeichnis, das über redaktionelle Eingriffe in den überlieferten Text Auskunft gibt. Die Erläuterungen bringen die vom wissenschaftlichen Nutzer benötigten Sachhinweise, werkimmanente Verweise und Quellenbelege. Ein umfangreicher Registerapparat beschließt jeden Band.

Die MEGA (MEGA-website)

Ausführliche Fassung

Die Marx-Engels-Gesamtausgabe wurde in den 1970er Jahren in Berlin und Moskau begonnen. Sie erwarb in Fachkreisen hohes Ansehen und ist in allen großen Bibliotheken der Welt präsent. Nach 1989 haben sich Wissenschaftler, Politiker und Verleger aus vielen europäischen Ländern, Japan und den USA nachdrücklich für die Fortführung der Ausgabe eingesetzt.
Auf Initiative des Internationalen Instituts für Sozialgeschichte, in dessen Besitz sich der größte Teil der Handschriften von Marx und Engels befindet, wurde 1990 in Amsterdam die Internationale Marx-Engels-Stiftung (IMES) gegründet, die seither die MEGA als akademische Edition in internationaler Forschungskooperation herausgibt. Die politisch unabhängige IMES ist ein internationales Netzwerk, dem neben der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissen­schaften und dem Internationalen Institut für Sozialgeschichte in Amsterdam, das Museum und Studienzentrum Karl-Marx-Haus Trier der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn und das Rußländische Staatliche Archiv für Sozial- und Politikgeschichte in Moskau angehören. Ziel der IMES ist es, die MEGA als historisch-kritische Edition sämtlicher Schriften von Marx und Engels zu Ende zu führen.
Der Umfang der MEGA wurde von 164 Bänden auf 114 Bände reduziert, von denen bereits 55 erschienen sind. Derzeit arbeiten Wissenschaftlerteams in Deutschland, Rußland, Frankreich, den Niederlanden, Dänemark, Italien, den USA und Japan an der MEGA, die damit das bedeutendste internationale Projekt dieser Art ist, das auch von der Europäischen Union gefördert wird.
Mit dem Wechsel vom Karl Dietz Verlag zum Akademie Verlag und der Veröffentlichung der ersten nach den revidierten Editionsrichtlinien be­arbeiteten Bände ist die Reorganisation des Vorhabens abgeschlossen. In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, die die langjährigen Bemühungen um die Fortführung des Ausgabe kommentiert hat, erinnerte Ulrich Raulff an deren Voraussetzungen: „Entpolitisierung, Internationalisierung und Akademisierung lauteten die drei Wünsche, die sich mit dem Fortgang der Arbeit an der MEGA verbanden. Mit dem Weggang vom Dietz Verlag dürfte der erste erfüllt sein: Der Philologie wurde der letzte Giftzahn des Parteigängertums gezogen. Die Erfüllung des dritten garantiert die Unterbringung beim Akademie Verlag. Dort rangieren die blauen Bände nun zwischen den Groß­ausgaben von Aristoteles, Leibniz, Wieland, Forster und Aby Warburg – Klassiker unter sich.“ („Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom 7. Oktober 1998.)
An der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften bearbeiten acht wissen­schaftliche Mitarbeiter gegenwärtig 17 Bände und besorgen Endredaktion und Satzvorbe­reitung aller in internatio­naler Forschungskooperation edierten Bände.
Die nach der Rekonstituierung seit 1998 im Akademie Verlag erschienenen zehn neuen Bände fanden über die Fachwelt hinaus in der deutschen und internationalen Öffentlichkeit außerordentliche Resonanz. So widmeten ihnen die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, die große japanische Tageszeitung „Asashi Shimbun“, die Londoner „Times“ und das Washingtoner „Journal of Commerce“ ausführliche Kommentare. In diesem Zusammenhang be­zeichnete „Die Zeit“ (25. Februar 1999) die Fortsetzung der Marx-Engels-Gesamtausgabe als einen überfälligen Akt historischer Gerechtigkeit: „Die MEGA ist im wahrsten Wortsinne ein Säkularunternehmen, und ihr Anfang, ihr Scheitern und ihr Wiederauferstehen spiegeln geradezu paradigmatisch die geschichtlichen Tragödien des 20. Jahrhunderts wider. Wenn sie, wie der Editionsfahrplan vorsieht, um das Jahr 2025 abgeschlossen sein wird, werden es ziemlich exakt hundert Jahre gewesen sein, die nötig waren, um das Werk von Marx und Engels der lesenden Öffentlichkeit originalgetreu, das heißt unzensiert, zu erschließen.“

a.  Zur Geschichte der MEGA


Das Projekt einer historisch-kritischen Marx-Engels-Gesamtausgabe geht auf David Borisovič Rjazanov (1870–1938) zurück. Der russische Gelehrte begann in den 1920er Jahren in Moskau mit der Edition einer 42bändigen Marx-Engels-Ausgabe, die in Frankfurt am Main und Berlin verlegt wurde und von der zwischen 1927 und 1941 zwölf Bände erschienen sind. Die Machtergreifung Hitlers und der in den 1930er Jahren eskalierende stalinistische Terror, dem neben Rjazanov mehrere russische und deutsche Editoren zum Opfer fielen, setzten dieser Edition, in der erstmals Marx’ „Öko­nomisch-philosophische Manuskripte“ aus dem Jahre 1844 und die „Deutsche Ideologie“ veröffentlicht wurden, ein Ende. Obwohl Rjazanovs Projekt in der Zeit des „Tauwetters“ nach Stalins Tod in Moskau und Berlin wieder aufgegriffen wurde, konnte das Konzept für eine neue „zweite“ MEGA, die den literarischen Nachlass von Marx und Engels vollständig und originalgetreu darbietet, ausführlich kommentiert und die Textentwicklung mit modernen Methoden darstellt, erst in den 1960er Jahren gegen den Widerstand hoher Partei­instanzen, denen eine historisch-kritische Gesamtausgabe suspekt war, durchgesetzt werden. Das Internationale Institut für Sozialgeschichte (IISG) unterstützte das Projekt bereits damals, da der Charakter der Edition als historisch-kritische Gesamtausgabe garantiert wurde. Die 1972 in einem Probeband vorgestellten Editionsrichtlinien dieser „neuen“ MEGA orien­tierten sich an innovativen Editionskonzepten und wurden von der internationalen Fachwelt positiv aufgenommen. Zwei Drittel der für eine historisch-kritische Gesamtausgabe unentbehrlichen Originalhandschriften befinden sich seit den 1930er Jahren im Besitz des IISG, ein weiteres Drittel war nach Moskau gelangt und wird heute im Rußländischen Staatlichen Archiv für Sozial- und Politik­geschichte aufbewahrt. Von den bis 1990 erschienenen 36 Bänden wurde jeweils ein Drittel am Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU, Moskau, am Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, Berlin, sowie an der Akademie der Wissenschaften und einigen Universi­täten­ und Hochschulen der DDR (Berlin, Erfurt-Mühlhausen, Halle-Wittenberg, Jena und Leipzig) bearbeitet. Da die Edition somit eine Parteiangelegenheit war, erfolgten Einführung und Kommentierung der Texte nach den ideologischen Grundsätzen des Marxismus-Leninismus und auch auf die Textdarbietung gab es politisch motivierte Einflussnahmen.
Nach dem Herbst 1989 ergriffen das IISG und das Karl-Marx-Haus Trier der Friedrich-Ebert-Stiftung im Einvernehmen mit den beiden bisherigen Herausgeberinstituten die Initiative zur Gründung der Internationalen Marx-Engels-Stiftung (IMES), die im Oktober 1990 in Amsterdam errichtet wurde.
Im Februar 1992 schloß die Konferenz der deutschen Akademien der Wissenschaften einen Kooperationsvertrag mit der Inter­nationalen Marx-Engels-Stiftung. Auf Empfehlung des Wissen­schaftsrates und der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung wurde die MEGA nach positiver Begutachtung durch eine internationale Kommis­sion unter dem Vorsitz des Münchener Philosophen Dieter Henrich als Vorhaben der Berlin-Bran­den­burgischen Akademie der Wissenschaften in das Akademienprogramm des Bundes und der Länder aufgenommen. Die „Begutachtung dieser Aus­gabe [hatte] zum Ergebnis, daß sie als Edition auf hohem Niveau erfolgt sei und auch westlichen Ansprüchen entspreche“ (Henrich 1993. S. 20).
Das gilt in gleicher Weise auch für das äußere Erscheinungsbild der – von dem Leipziger Buchkünstler Albert Kapr entworfenen – MEGA-Bände, deren Typographie und Einbandgestaltung auch nach dem Wechsel vom Dietz Verlag zum Akademie Verlag (1998) erhalten geblieben ist.
Neu war demgegenüber die Aufgabe der Entpolitisierung der Edition, insbesondere in der Kommentierung. An die Stelle des früheren, politisch motivierten teleologischen Deutungs- und Editionsimperativs ist nunmehr das Prinzip der konsequenten Historisierung des Werkes getreten. Dies meint eine Kontextualisierung, die das Marxsche Denken im Zusammenhang seiner Zeit und ihres Problem- und Fragehorizontes verortet. Dabei wird deutlich, daß Marx, unabhängig von der geschichtsprägenden Kraft seines Denkens, einen legitimen Ort in der Wissenschaftsgeschichte mehrerer Disziplinen besitzt: Über die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften hinaus wird durch die MEGA der enzyklopädische Ansatz eines Œuvres sichtbar, das sich über Philosophie und Soziologie bis hin zur Kulturgeschichte erstreckt. Durch die gelungene Rekonstitution des MEGA-Projekts als Akademienvorhaben hat Marx nach dem Epochenjahr 1989 seinen Platz im Kreis der großen klassischen Denker gefunden.


Philological Principles

Philological Principles

The task of this complete new historical-critical edition of the works of Karl Marx and Friedrich Engels is to provide comprehensive and reliable basic source material for the use of scholars in all disciplines and for all other language editions of their works. With regard to this fundamental purpose the guiding principles of the MEGA are as follows:

Completeness
The MEGA is the first edition of the works of Marx and Engels to present their literary heritage in full, that is, comprising all of their surviving written material. Together with the papers, articles and letters already known, the MEGA includes a number of never yet published or newly discovered works. More-over, all extant manuscripts, drafts, notes, excerpts as well as marginal notes in books, etc., will be included. In addition to this, not only the letters written by Marx and Engels themselves will be included, but also those letters addressed to them by third parties. Each volume is actually a double volume: the text proper, on the one hand, and the relevant commentary and the index section, on the other, are bound separately, thus making it easier for the reader to use the different parts simultaneously.

High fidelity
 All texts published in the MEGA are published in the language in which they were originally written. The writings are reproduced in exact conformity with the authors’ original texts, all copy being checked against the manuscripts, whenever accessible, or authorized printed versions. Unfinished manuscripts are presented in the stage in which they were left by the authors. Such an approach involves a critical textual revision with a view to eliminating obvious errors; but interference in the authors’ texts is always made with extreme caution and is exactly indicated to the reader.

Presentation of the texts in the various stages of their preparation
In line with modern methods of editing, the MEGA clearly and comprehensively displays—insofar as the relevant drafts are available—the textual develoment of the various works of Marx and Engels from the first sketching out of their thoughts to the final version. In the text volume either the manuscript version or a printed authorized version is reproduced in its entirety. But the textual development from the manuscript to the various authorized printed versions is always completely documented in a listing of variants. Thus for the first time all versions drafted or corrected by the authors are made available for study.

Exhaustive commentary
The complete edition of Marx and Engels’ literary bequest includes, more-over, intensive critical annotation. The comprehensive commentary is a product of the research carried out by the institutes involved and provides all data necessary for scholarly purposes. This commentary builds upon the scientific findings of international scholarship, at the same time enriching it by the further knowledge gained in the direct preparation of this historical-critical edition. The presentation of a critical commentary in relation to each individual work begins with a record of the origin and the history of the text, including proof of authorship and authentication of date, as well as an exact description of the surviving manuscripts and authorized printed versions. This is followed by the already indicated variants, showing the development of the text and the record of subsequent editorial changes by the authors. Extensive annotation will provide all other pertinent data and necessary references for the scholarly reader. An introduction to the entire material contained in a volume is also furnished. Finally, each MEGA volume includes separate bibliographies of the works cited by Marx and Engels and of those utilized by the editors in the preparation of the text and commentary. This is followed by both a subject and name index, the latter including essential biographical information.

The Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA) Project (MEGA-website)

The Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA) Project



Work began on the MEGA, the historical-critical edition of the complete writings of Karl Marx and Friedrich Engels, in Moscow and Berlin during the 1970s. The MEGA soon acquired a formidable reputation among experts and can now be found in all great libraries in the world. In the wake of the dramatic changes which led to the dissolution of the Soviet Union and the German Democratic Republic (GDR), schol­ars throughout the world pres­sed for the continued publication of the MEGA.
In 1990, Amsterdam's International Institute of Social History (IISH), whose archive holds most of the ori­ginal manuscripts, took the initiative of setting up the International Marx Engels Foundation (IMES) which assumed academic responsibility for the project. The politically independent IMES is an international network that includes, along with the IISH and the Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW), the Social Research Institute of the Friedrich Ebert Foundation in Bonn and the Russian State Archive for Socio-Political History (RGASPI). The aim of the IMES is to complete the MEGA.
The extent of the MEGA has been reduced from the originally planned 164 to 114 volumes; 52 of these have already been published. At present, teams of scholars from Germany, Russia, France, the Netherlands, Denmark, Italy, the USA, and Japan are working on the MEGA, thus making it one of the most significant international projects of its kind. The MEGA also receives financial support from the European Union.
With the change of publishers in 1998 from Dietz Verlag to Akademie Verlag, and the publication of the first volumes edited according to revised guidelines, the reorganization of the project has been completed. Ulrich Raulff of the "Frankfurter Allgemeine Zeitung", commenting on the years of effort invested in promoting the continuation of its publication, emphasized the project's three new commitments: “Depoliticization, internationalization, and achievement of high scholarly standards. The first was accomplished by leaving the Dietz Verlag, which freed philology from its notorious affiliation with party interests. Realization of the third is guaranteed by its being integrated into the Akademie Verlag. Now the blue volumes rank with the complete works of Aristotle, Leibniz, Wieland, Forster and Aby Warburg—classics among classics.” (“Frankfurter Allgemeine Zeitung”, October 7, 1998)
At present, eight scholars of the BBAW are working on twelve volumes. They also coordinate cooperation with international researchers in the editing of final drafts and typographical preparation of all future volumes.
After the restructuring of the project, the ten new volumes published by the Akademie Verlag met with extraordinary national and international acclaim, which reached beyond the academic world. For example, the “Frankfurter Allgemeine Zeitung”, the important Japanese daily “Asashi Shimbun”, the London “Times”, and the Washington “Journal of Commerce”, all devoted detailed comments to these publications. In this context, “Die Zeit” (February 25, 1999) identified the continued publication of MEGA as an act of historical justice long overdue: “The MEGA is literally a century-long enterprise. Its origin, its failure, and its reincarnation mirror paradigmatically the historical tragedies of the 20th century. If it will be finished according to schedule around the year 2025 , then almost one hundred years will have been necessary to make the works of Marx and Engels accessible to the reading public in their original form, i. e. uncensored.”

The History of the MEGA

The project of a historical-critical edition of the complete works of Marx and Engels dates back to David Rjazanov (1870–1938). The Russian scholar started with the plan of editing 42 volumes in the 1920s in Moscow. Of these, only 12 were published in Frankfurt (Main) and Berlin. Hitler´s rise to power and the escalation of terror under Stalin in the 1930s put an end to this edition, which was the first to publish Marx’s “Economic and Philosophical Manuscripts” from 1844 and “The German Ideology”. Eventually Rjazanov and other Russian and German editors were purged. Even though Rjazanov´s project was resumed in Moscow and Berlin in the period of the “thaw” after Stalin’s death; the concept for a new “second” MEGA, that would contain the complete literary estate of Marx and Engels in the original form, with detailed commentaries and the use of modern forms of text presentation, couldn´t be carried out before the 1960s, as high-ranking party courts were thoroughly critical of such an edition. By this time, since the non-partisan, historical-critical character of the Complete Works had been guaranteed, the International Institute of Social History (IISH) had already started supporting the project. The editorial guidelines of this “new”, second MEGA, were modelled on innovative concepts and first introduced in a sample volume in 1972. It soon found overall approval in the international academic community. Two-thirds of the indispensable original manuscripts have been in possession of the IISH since the 1930s; the other third had come to Moscow and is today stored in the Russian State Archive for Socio-Political History. Of the 36 volumes published before 1990, about one third of these each was edited at the following institutions: The Institute of Marxism-Leninism under the Central Committee of the Communist Party of the Soviet Union (Moscow), the Institute of Marxism-Leninism under the Central Committee of the Socialist Unity Party of Germany (Berlin), and the Academy of Sciences in conjunction with various universities in the GDR (Berlin, Erfurt-Mühlhausen, Halle-Wittenberg, Jena and Leipzig).
After the autumn of 1989, the IISH and the Karl Marx-House of the Friedrich Ebert Foundation in Trier, together with the previous publishing institutions, took the initiative of creating the International Marx Engels Foundation, which was established in October 1990 in Amsterdam.
In February 1992, the Conference of the various Academies of Sciences in Germany entered into a contract of cooperation with IMES. Before the MEGA was admitted to the Academy Program of the German Confederation of States, it had to acquire the favorable assessment by the Scientific Advisory Council and the approval of the Confederation of States´ Commission  for Educational Planning and the Promotion of Reasearch. Following the proposal by the Berlin-Brandenburg Academy of Sciences for its admittance, it was also necessary to get a positive evaluation by an international scientific commission headed by the Munich philosopher, Dieter Henrich. Since October 1993, for the first time in its history, the MEGA has found itself under the auspices of a German Academy of Sciences. The previously mentioned evaluation reported: “the editing has been carried out on a high scientific level and also meets with Western standards” (Henrich 1993, p. 20).
The same could have been said about the physical design of the MEGA volumes, laid out by the Leipzig book-designer Albert Kapr. The high quality typography and binding have been continued by the new publisher, Akademie Verlag.
The really new quality of the edition lies, however, in its depolitization, particularly in regard to the commentaries. The former, politically motivated, teleologically explanatory imperative of the edition has been replaced by the principle of a deliberate historization of the works. This means placing Marxian thought in the historical context of its times and of its historically relevant issues. It thus becomes clear that Marx has established a legitimate place in  different scientific disciplines notwithstanding the historical thrust of his thought. The encyclopedic approach of the MEGA goes beyond the mere scope of the economic and social sciences. It reaches up to philosophy, sociology, and to the history of culture.

Saturday 25 September 2010

En el sitio web de la MEGA no hay una página en español. En el internet se puede ler este artículo.

Marx regresó y amenaza con quedarse
El proyecto MEGA es uno de los mayores emprendimientos editoriales de la actualidad, y posiblemente entre los más destacados de todos los tiempos: la nueva edición crítica de las obras completas de Carlos Marx y Federico Engels (Marx-Engels Gesamtausgabe). El plan original contempla la publicación de unos 164 volúmenes.
Al insinuarse la actual crisis económica mundial, aun antes del estallido de la burbuja de las hipotecas norteamericanas, comenzó lo que muchos llamaron el "regreso" de Marx. Revistas de actualidad y de amplia difusión internacional pusieron su inconfundible retrato en sus portadas. La nota de tapa era Marx.

En algunas encuestas relevantes fue elegido como uno de los pensadores más destacados de todos los tiempos. A propósito del rescate financiero, en los principales diarios norteamericanos, se propinaban como insulto o como elogio el suscribir las ideas de aquel personaje tan querido y tan odiado, nacido en Tréveris, en 1818. No muchos años atrás, su recuerdo había quedado sepultado y su obra aplastada y degradada por pseudoexégetas, interpretadores falsarios y filisteos de todo pelaje, a lo que se agregó la derechización de la socialdemocracia y la implosión de la URSS.

Pero el Marx original, su obra - despojada de las versiones de tantos "marxistas" que ya en vida tanto él como Engels despreciaron - apenas se está proyectando en los círculos académicos, en las tertulias de la izquierda y en los debates políticos coherentes. Sin embargo, según pinta hoy el mundo, es decir la economía, la política y la cultura, parece que las ideas de Marx y Engels podrán seguir ilustrando gran parte del siglo XXI.

Muchos se preguntarán ¿qué es el proyecto MEGA? No se trata de un dispositivo electrónico para espiar comunicaciones o el diseño de una nueva represa gigantesca.

Es uno de los mayores emprendimientos editoriales de la actualidad, y posiblemente entre los más destacados de todos los tiempos: la nueva edición crítica de las obras completas de Carlos Marx y Federico Engels (Marx-Engels Gesamtausgabe).

El profesor Michael Krätke, coeditor de la nueva MEGA, explicó durante casi dos horas las características de esta espectacular iniciativa, en una conferencia celebrada en la Universidad de Barcelona, en vísperas del encuentro internacional de Sin Permiso realizado en Madrid, en diciembre último.

El auditorio de la conferencia - mayoritariamente integrado por académicos y estudiantes conocedores de la obra de Marx - fue sorprendido por algunos tramos de la minuciosa y apasionada exposición de Krätke, tanto por su solvencia académica, rigor conceptual, contexto histórico y dominio de las materias sobre las que trabajaron Marx y Engels, como por los descubrimientos que pondrá a luz la nueva MEGA.

Es conocido que los textos de Marx y de Engels padecieron múltiples manipulaciones. Krätke aseguró que no hay uno solo de los libros publicados, que haya respetado la versión original, ya sea por cuestiones políticas o por la caprichosa tijera de los editores.

Krätke recordó que la primera iniciativa de reunir y publicar toda la obra de Marx y Engels se puso en marcha en 1911, dirigida por la socialdemocracia alemana, con la participación de Carlos Kausky, Augusto Bebel, y Eduardo Bernstein. Luego el proyecto pasó a la URSS, en 1922, bajo la dirección de David Riazanov, hasta que fue destituído por Stalin, en 1931, y fusilado años más tarde, en 1938, junto a sus compañeros de la vieja guardia bolchevique.

En la MEGA contemporánea, que comenzó a diseñarse en 1960 y se estima que culminará dentro de 25 o 30 años, trabajan 80 colaboradores de 8 países y 3 continentes. El plan original, explicó Krätke, contempla la publicación de unos 164 volúmenes. Estos son dobles, ya que comprenden el texto original más todos los apartados o anexos.

Los principios acordados para el inmenso reordenamiento y revisión de manuscritos, varios inéditos, libros y artículos publicados, más toda la correspondencia Marx-Engels - y de éstos con amigos, colaboradores y editores, etc. - son el respeto y la fidelidad del original, además de la certificación de su autenticidad y su preparación para ser editados en forma completa e integral. El equipo multidisciplinario que trabaja en el MEGA realiza un seguimiento de la evolución de los textos, discute exhaustivamente los mismos, evitando al mismo tiempo los comentarios políticos.

Con la pericia de un arqueólogo que va limpiando con cuidado las piezas del hallazgo para no dañarlo, expuso Krätke las vicisitudes por las que pasaron los trabajos de Marx más difundidos. Todos tienen su historia, sus polémicas, las marcas de la manipulación o del silenciamiento. Asimismo hay "montañas" de papeles: fichas, apuntes, cartas, cuadernos con cálculos matemáticos, que los entusiastas de la Mega ordenan y clasifican.

En el plan de la nueva MEGA, El Capital y todos los textos preparatorios y manuscritos, suman 15 tomos, la mayor parte ya han sido publicados en alemán. La correspondencia completa entre Marx y Engels y de ellos con terceros, comprende 35 volúmenes. La colección de extractos, fichas bibliográficas y anotaciones marginales de los dos amigos inseparables, se llevará otros 32, según el programa editorial.

Notable: a 127 años de la muerte de Marx todavía hay trabajos inéditos de Marx, dijo Krätke. Uno de ellos sobre la crisis financiera de 1857-1858 será publicado el próximo años, y esperemos que no tarde en traducirse al español. Según el investigador alemán - que posee una contundente trayectoria como economista e historiador, a lo que se agregan sus conocimientos de la obra de Marx - el trabajo sobre la crisis de 1857 arroja luz para entender mejor la crisis financiera y económica actual. Aquella, como la actual, comenzó en los Estados Unidos. (1)

Krätke se encargó, asimismo, de refutar, a la luz de las investigaciones hasta ahora culminadas, las especulaciones sobre las diferencias entre Marx y Engels y las diligencias de éste en procurar ordenar y publicar la obra inconclusa de su amigo. Pudo haber cometido algunos errores, pero el de Engels fue un trabajo cuidadoso y respetuoso, aseguró.

España en la obra de Marx
Pero si algo ilustra la erudición y - valga también decirlo - el coraje de Krätke, es hablar de la historia de España, en Barcelona y frente a académicos bien conocedores de esa historia. En términos menos académicos, lo dijo Antoni Doménech al alabar entre amigos la audacia del académico alemán y compañero de Sin Permiso.

Una sola cifra muestra la importancia de los trabajos de Marx y de Engels sobre España: del total de la nueva MEGA unos 12 volúmenes contienen sus ensayos, artículos y estudios vinculados al tema. Marx nunca visitó España, pero comenzó a estudiar el castellano en 1850 y desde entonces se encuentran en sus escritos citas de los clásicos, entre ellos de Cervantes y Lope de Vega.

Varias veces en su trayectoria intelectual, Marx realizó estudios sistemáticos sobre la historia de España. Particularmente entre los años 1847 y 1848, luego durante los años 1850 y 1851, 1854 y 1855 y por último entre 1878 y 1882, casi al final de su vida. En una oportunidad, en el período que va de 1854 a 1855, Marx se puso a escribir una historia crítica de los cambios revolucionarios en España, precisó Krätke.

Por algún tiempo desde 1854, Marx escribió sobre la situación política española para el New York Daily Tribune - varios de estos artículos contaron con la pluma de Engels - y forman parte de la sección de la MEGA denominada la España revolucionaria. (2)

Sobre los motivos que llevaron a Marx a estudiar la historia y la política española, se explayó Krätke al puntualizar que allí encontró no pocas claves de lo que sería su teoría política o, dicho de otra forma, la acumulación de conocimientos y papeles para elaborar una teoría política.

"Marx no comienza con las ´leyes´de la historia, afirmó, él constata y discute los fenómenos y las apariencias, regularidades e irregularidades, y busca entonces las explicaciones históricas". Marx estudió en profundidad, en el caso español, la relación entre la formación de las clases, de la sociedad burguesa y del Estado moderno. Según Krätke, el modelo de un primer Imperio colonial global, la forma curiosa que tomó el absolutismo, el concepto de un liberalismo avanzado y el desarrollo revolucionario tan particular, es lo que hacía de España un campo de análisis muy valioso para Marx. Entre otras cosas, para entender la transición del feudalismo al capitalismo. Transición hacia la formación del Estado moderno, que, recordó Krätke siguiendo a Marx, tomó formas muy diversas.

Un capitulo relevante en la sección de la nueva MEGA dedicada a España, tendrán los trabajos de Marx sobre la Constitución de Cádiz de 1812. Frecuentemente se olvida la sólida e inicial formación de Marx como jurista. A propósito de España vuelve a estos temas de su interés con la crítica a las interpretaciones contemporáneas de la constitución de 1812, a la que valoraba por su originalidad y por la situación política que le da origen. Trabajo, a su vez, que dispara la preocupación de Marx hacia una relectura de la Constitución francesa de 1791 y al análisis de la Constitución española de 1820.

Marx reflexiona en estos ensayos sobre la naturaleza de las constituciones revolucionarias, indicó Krätke, siempre "impracticables" e "imposibles".

Al retornar a sus investigaciones españolas, 20 años después, Marx revisa otra vez los vínculos entre España y la historia política mundial, la formación del estado moderno en Europa, después del año 1000, la Conquista y la Reconquista y el papel de España como poder militar e imperialista, reseñó el coordinador de la nueva MEGA.

Una vez terminado este gran empeño de la nueva MEGA, seguramente las ideas de Marx y de Engels podrán seguir repicando en la segunda mitad del Siglo XXI. Esta inyección de optimismo se nos ocurre tras haber escuchado a Krätke. Una mayor dosis de optimismo requeriría el pensar que al promediar este siglo se habrá liberado el mundo y el marxismo de la "dogmática y clerical lectura" de Marx y Engels, como deseaba Manuel Sacristán, o de la "clerigalla marxista", como reclamaba Franz Mehring en 1918.

NOTAS:

[1] Véase Michael R. Krätke, Marx, periodista económico, en Sin Permiso Nº 6, Barcelona, 2010.

[2] Con traducción y prólogo de Manuel Sacristán, en 1960, la editorial Ariel de Barcelona publicó con el título de Revolución en España los artículos periodísticos que de Marx y de Engels sobre España se conocían entonces.


(*) Carlos Abel Suárez es miembro del Comité de Redacción de SINPERMISO. En "Bitácora" de Uruguay. 

http://www.cartamaior.com.br/templates/materiaMostrar.cfm?materia_id=16875

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